Die Geschichte der Jungschützenabteilung
Dieser Artikel basiert auf Text und Informationen aus der "Grauen Chronik" aus dem Jahr 1994.
Urheber der Chronik ist unser Schützenbruder Hans-Jochen Baudach, der von 1973 bis 2020 Chronist unserer Bruderschaft war und diesen Text dankenswerterweise für die Veröffentlichung auf unserer Homepage zur Verfügung gestellt hat.
Die Geburtsstunde unserer Jungschützenabteilung schlug am 29. April 1954, als auf einer Versammlung der Bruderschaft beschlossen wurde, eine “Jung-Schützengruppe” zu bilden, der sich zunächst alle Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren anschließen konnten. Als Jungschützenführer wurde Ludwig Schmidt bestellt und die Schirmherrschaft übernahm Hertha Freifrau von Fürstenberg. Inzwischen können alle Jugendlichen vom 14. bis zum vollendeten 25 Lebensjahr der Jungschützenabteilung beitreten.
Bereits zum Schützenfest des gleichen Jahres wurde zum ersten Male auf den Prinzenvogel geschossen. Somit wurde dann Klaus Lücke aus Jedinghagen der erste Prinz der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Gimborn, welcher damals noch zusammen mit dem König am Montagabend gekrönt wurde.
Im Jahre 1957 gab es den ersten Führungswechsel an der Spitze der Jungschützenabteilung. Alois Kreuzer löste Ludwig Schmidt als Jungschützenführer ab. Im darauffolgenden Jahr wurde den Jungschützen eine eigene Krönungszeremonie zuerkannt. Seither wird der neue Prinz am Sonntagabend nach dem Vogelschießen in sein neues Amt erhoben.
Eine weitere Tradition der Jungschützen hat in den späten Fünfziger Jahren ihren Ursprung: Seit 1959 wird am Pfingstmontag die Ehrenscheibe für alle Jungschützen, die mindestens 16 Jahre alt sind, ausgeschossen. Seit einigen Jahren können die 14- bis 16-jährigen Jungschützen an diesem Tag um die von der Schirmherrin gestiftete “kleine” Ehrenscheibe kämpfen.
Nachdem die Jungschützenabteilung drei Jahre zuvor kostenlos das Festzelt zum Schützenfest kostenlos auf- und abgebaut hatte, wurde im Jahre 1963 die Jungschützenfahne angeschafft, welche heute immer noch stolz getragen wird. Im darauffolgenden Jahre wurde anlässlich des 10jährigen Bestehens der Abteilung die neue Fahne am 21. Juni 1964 vor dem Schloss geweiht.
Die Jahreshauptversammlung der Jungschützen, ein Äquivalent zur Mitgliederversammlung im Kleinen, findet seit 1970 jährlich im November statt. Hier werden die Aktivitäten der Abteilung für das kommende Jahr beschlossen und der Jungschützenvorstand mit Ausnahme der Jungschützenführer gewählt. Ein eben solcher Jungschützenführer trat 1971 sein Amt an: Ulrich Potthoff löste Alois Kreuzer als Leiter der Abteilung ab, welche er noch bis zum heutigen Tag führt.
Im Mai 1973 fand zum ersten Mal ein “Spießbratenessen” an der Kreuzhütte Gimborn / Jedinghagen statt. Seit einigen Jahren wird das “Spießbratenessen” als Abschluss mit der seit 1980 jährlich veranstalteten Nachtwanderungen verbunden.
Im Jahre 1976 übernahm Agnes Freifrau von Fürstenberg die Schirmherrschaft der Jungschützenabteilung. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Jungschützenabteilung trafen sich im Juni 1979 erstmals alle ehemaligen Prinzen. Zum Schützenfest des gleichen Jahres fand der erste Disco-Abend der Jungschützen am Schützenfest-Samstag im Festzelt statt. Seitdem besuchen Jahr für Jahr viele Gäste die “Gimborner Summernight”.
1980 wurden die ersten Schützenpullover durch die Jungschützen angeschafft, welche auf der Rückseite unser Vereinsemblem trugen. Dieser Pullover und seine Nachfolgemodelle wurden als “Arbeitspullover” angeschafft und sind somit nicht Teil der Uniform der Jungschützen.
Im Mai 1984 wurde zum ersten Mal ein Disco-Abend in der Turnhalle Marienheide durchgeführt, welcher 1989 wieder ins Leben gerufen wurde. Seit einigen Jahren aber wird auf diese Veranstaltung wieder verzichtet. Im Oktober des Jahres 1984 fand der erste mehrtägige Ausflug der Jungschützen statt, der sie nach Bremen führte. Seitdem gehören diese großen Fahrten zum festen Programm der Abteilung und werden heutzutage alle vier Jahre durchgeführt.
Das erste Fußballturnier, dass von den Jungschützen veranstaltet wurde, wurde 1985 in Peisel durchgeführt und dessen Erlös der Behindertenwerkstatt Oberbantenberg gestiftet. Bereits im Mai 1986 unternahmen die Jungschützen ihren nächsten großen Ausflug. In diesem Jahr fuhren Sie für drei Tage nach München.
Anlässlich des Bundesschützenfestes 1987 in Eckenhagen wurde unsere Jungschützenabteilung als “stärkste und aktivste Jugendabteilung im OSB” durch den Oberbergischen Schützenbund ausgezeichnet. Diese Ehre wurde ihnen auch in den Jahren 1990 in Wiedenest und 1993 in Sinspert zu Teil.
Der inzwischen über die Grenzen Gimborns bekannte Auftritt der Jungschützen am Winterschützenfest hat seinen Ursprung im Jahre 1987. Ebenfalls zu dieser Karnevalssitzung fertigten sie auch das “Schlossbühnenbild” an. Im darauffolgenden Jahr fand im September das erste Zeltlager statt. Übernachtet wurde in Egen bei Wipperfürth. Und direkt ein Jahr danach, also 1989, wurde ein weiteres Zeltlager in Thier bei Wipperfürth organisiert.
Schon 1990 stand die nächste große Tour der Jungschützen an. Damals ging es für vier Tage in die Bundeshauptstadt Berlin. Im Jahre 1991 veranstalteten die Jungschützen wieder ein Zeltlager. Das inzwischen dritte seiner Art fand dieses Mal in Bengelshagen statt.
Im Mai 1992 wurde eine zweite Edition an Pullovern durch die Jungschützen angeschafft. Dieser blaue Pullover trägt auf der Rückseite das Schlossbild. Zum Schützenfest des gleichen Jahres wurde zum ersten Male Live-Musik am Schützenfest-Samstag gespielt. Die Band war die Live Performance Band aus Wipperfürth. Im Mai 1993 richteten die Jungschützen ein weiteres Fußballturnier diesmal in Kempershöhe aus. Die Teilnehmer waren allesamt oberbergische Jungschützenabteilungen sowie der Königshof des Jahres unter dem König Norbert Schmidt.
Im darauffolgenden Jahr des 40-jährigen Jubiläum machten unsere Jungschützen einen viertägigen Segeltörn auf dem Ijsslemeer in den Niederlanden. Im Juni trafen sich zum zweiten Male alle ehemaligen Prinzen zum Schützenfest und die Graue Chronik erschien.
1995 richtete die Jungschützenabteilung wieder ein Fußballturnier in Kempershöhe für die oberbergischen Jungschützenabteilungen aus. Wie zwei Jahre zuvor nahm auch dieses Mal wieder der Königshof teil, dieses Mal unter König Ernst Potthoff. Das Bundesprinzenvogelschießen des Oberbergischen Schützenbundes wurde 1998 in Gimborn ausgetragen. Im gleichen Jahr fuhren unsere Jungschützen wie schon 1989 nach Bremen und verweilten dort für drei Tage und besuchten u.a. den berühmten Bremer Freimarkt.
Im August 2000 organisierten die Jungschützen wieder seit vielen Jahren ein Zeltlager. Dieses vierte Lager dauerte drei Tage und fand in Berrenberg statt. Im Dezember des Jahres 2000 veranstaltete der Oberbergische Schützenbund zum ersten Male ein Fußballturnier für die Jugendabteilungen. Unsere Jungschützen erreichten bei diesem Turnier, sowie bei dem Turnier im folgenden Jahr, den ersten Platz und sind somit die erfolgreichste Fußballjugendmannschaft des Oberbergischen Schützenbundes.
Der dritte Schützenpullover wurde 2001 durch die Jungschützen angeschafft. Dieser ist wie sein Vorgängermodell aus dem Jahre 1992 blau, er trägt aber wieder das Vereinsemblem auf der Rückseite. Im Juli 2002 brachen die Jungschützen wieder zu einer großen Fahrt auf: Insgesamt vier Tage verweilten die 46 Teilnehmer in Salzburg und verlebten dort zusammen mit den Schirmherrschaften der Bruderschaft eine schöne Zeit.