Winterschützenfest 2011
(24.02.2011, Bilder: Rainer Vogt; Text: Markus Hagen)
100 Jahre alt und doch in Wirklichkeit so jung wie nie zuvor, so präsentierte sich am 19.02.2011 die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Gimborn anlässlich Ihres traditionellen Winterschützenfestes im Festzelt neben der Turnhalle Jahnstraße in Marienheide.
Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Festzelt an der Jahnstraße in Marienheide
Bereits vor Beginn der Veranstaltung stand fest, dass 450 Eintrittskarten und somit alle Sitzplätze ausverkauft waren. Allein diese Tatsache lässt erahnen, dass das Winterschützenfest Gimborn heute mit zu einem der erfolgreichsten Karnevalsevents im Oberbergischen gehört. Eine 100-jährige Karnevalstradition, und das als Schützenverein, wer kann das heute schon vorweisen? Wenn man bedenkt, dass die ersten Veranstaltungen über viele Jahre im Saal des Schloßhotels Gimborn, danach in der Mehrzweckhalle Berghausen, in der Turnhalle Jahnstraße sowie in den vergangenen zwei Jahren im Festzelt Jahnstraße gefeiert wurden, dann könnte man sicherlich über diese Historie ein Buch verfassen.
Das Königspaar mit dem Eröffnungstanz
zum Jubiläumsfest
Wie vor ungefähr 100 Jahren marschierte dann zu Beginn der
Veranstaltung der Königshof unter dem Motto Hof von
Preußen
ein. Dass das Königspaar Timo und Elfrun
Fuchs auch filigrane Tanztechniken beherrschten, bewiesen Sie dann
im darauffolgenden Tanz zum Preußenlied
. Die festlichen
Kostüme und das gelungene Motto ließen dann auch eine
Ahnung aufkommen wie es sich wohl in den Anfängen des
Winterschützenfestes zugetragen haben mußte.
Der Vorsitzende Stefan Meisenberg begrüßte neben den zahlreichen Ehrengästen unter anderem den Conferencier des Abends Sebastian Heimes. Dieser führte, das sei an dieser Stelle bereits vorweg genommen, in gewohnt humorvoller und sicherer Art und Weise durch das Programm. Nicht nur aus diesem Grunde hofft natürlich die gesamte Bruderschaft, dass Sebastian Heimes in dieser Funktion wenigstens die nächsten 25 Jahre erhalten bleibt.
Die Dancing-Daddies aus Frielingsdorf
Das auch Familienväter durchaus in der Lage sind akrobatische Tanzaufführungen zu präsentieren, bewiesen dann die Dancing-Daddys aus Frielingsdorf. Wie schon in den Jahren zuvor beeindruckten sie erneut durch Ihre Tanzvielfalt und heizten den Zuschauern somit gleich zu Anfang der Veranstaltung mächtig ein.
Oli der Köbes
Um das leibliche Wohl bemüht, vornehmlich um die Getränke,
war dann im Anschluss Oli der Köbes. Bei den vorgetragenen
Geschichten des täglichen Lebens aus Olis Kneipe und dem ganz
alltäglichen Wahnsinn des Lebens blieb kein Auge trocken
.
Das Schnäuzer-Ballet der Delbröcker Boore aus Kön
In lustiger Art und Weise zeigte dann im Anschluß das Schnäuzer-Ballet die Dellbröcker Boore aus Köln, dass man keine Pferde benötigt und auch kein Tanzmariechen um einen Mariechentanz zu präsentieren. Sie zeigten in beeindruckender Weise, dass sie bei ihren tänzerischen Darbietungen beides ersetzen können.
Angereist aus Düsseldorf: Manni der Rocker
Manni der Rocker, hinter diesem Namen steckt ein bekannter
Schauspieler und Kabarettist aus Düsseldorf, hielt dem Publikum
gekonnt den Spiegel vor
, frei nach dem Motto, jeder soll an
jemanden erinnert werden den er kennt, vielleicht sogar an sich
selbst. Auf diese Art und Weise strapazierte er auf kabarettistische
Art die Lachmuskeln der Zuschauer und wusste als Büttenredner
zu brillieren.
Ein Feuerwerk an guter Unterhaltungsmusik: Dää Engelbäät
Wer mit dem Namen Dä Engelbäät
bisher
noch nichts anfangen konnte, dem wird spätestens nach diesem
Winterschützenfest dieser Name in Erinnerung bleiben. Fetzige
Karnevalsschlager wusste Dä Engelbäät
auf seinem Saxophon zu präsentieren, so dass es wirklich keinen
auf seinem Stuhl gehalten hätte. Ein Feuerwerk an guter
Unterhaltungsmusik
wurde gekonnt abgebrannt. Die Folge war
natürlich eine Reihe an Zugaben die das vollbesetzte Zelt zum
kochen brachten.
Die Schlossgarde aus Engelskirchen wurde begleitet ...
... vom Dreigestirn der KG Närrische Oberberger.
Anschließend ließen es sich natürlich das
Dreigestirn KG Närrische Oberberger sowie die Schlossgarde
Engelskirchen nicht nehmen, dem Gimborner Partyvolk
seine
Aufwartung zu machen.
Die Ininity-Steps aus Hüsenbusch
Die Infinity-Steps, sechs junge Mädchen aus Hülsenbusch, nutzten ihre Chance um mit einer fetzigen Showeinlage zu gefallen.
Gigantische Darbietung im Festzelt an der Jahnstraße: Die Fauth Dance Company
Aber auch Profis wussten im Anschluß zu brillieren. Gigantisch was die Fauth Dance Company darzubieten hatte. Die Fauth Dance Company zählt zu den besten Showballett-Ensembles Deutschlands und ist in der Lage, fast jedes Tanz-Genre zu bedienen. Die Präzision, das Talent und die Ästhetik der einzelnen Darsteller waren absolut herausragend.
Original oder Fälschung? Wolfgang Petri
Blumberg
Aber auch die sogenannten Eigengewächse
sollten nun
noch ihre Chance erhalten. Sieben Männer als sieben Zwerge verkleidet
kamen auf die Bühne und ließen in der Folge einen
musikalischen Rückblick durch die vergangenen 100 Jahre Revue
passieren. Die Zwerge mit den Namen Meisi, Silberpüdelchen,
Brülli, Money, Money-two, Stift und Griffel, stellten sich als
die Schützenbrüder des Vorstands heraus. Eine Bühnenshow
mit Evergreens von Mein kleiner grüner Kaktus
bis hin
zu Sie liebt den DJ
wurden als Reise durch die Jahrzehnte
vorgetragen.
Ernst Potthoff als Drafi Deutscher
Nach diesen routinierten Schlagerstars lag die Messlatte für die Tanzgarde Rot-Weiß Engelskirchen natürlich sehr hoch, die diese jedoch mit all ihrer Routine zu nehmen wusste. Akrobatische und hervorragend einstudierte Tänze wurden gekonnt vorgetragen, so dass selbst nach vielen Stunden Programm die Begeisterung ungebrochen war und sich jeder fragte ob das dargebotene noch zu überbieten sei.
Ein fester Bestandteil des Gimborner Programms ist die Tanzgarde Rot-Weiß Engelskirchen
Und es ging, denn was der Gimborner Karneval im Bereich der
Eigengewächse vorbringen kann, ist wohl weit über die
Landesgrenzen hinaus sensationell. So führten fünf
Mädels als Jierker Mädels
aus Jedinghagen unter
dem Motto Totgeglaubte leben länger
eine Bühnenshow
der Extraklasse auf. Die Grazie und der Anmut dieser älteren
Damen
, die in verschiedenen Outfits Tanzkünste aus Dirty
Dancing sowie als Funkenmariechen im Karneval präsentierten,
war atemberaubend.
Die Jierker Mädels
: Sabrina Schmidt, Simone Holthausen, Vanessa Sigfanz, Rebecca Ottink und Dana Holthausen
Doch eins stand natürlich noch aus. D E R Auftritt der
Jungschützen. Tim Heide alias Daniela Katzenberger
erzählte dem gespannten Publikum zunächst von ihrer neuen
Diät und wie ihr der Tanz Zumba
geholfen hatte 10
kg vom Po an die Möpse zu bekommen
.
Tim Heide alias Daniela Katzenberger
Die Mexikanische Musikgruppe (Sänger Ulli Potthoff) heizte allen erst einmal richtig ein, bevor dann die Tanzgruppe der Jungschützen den Zumba-Tanz aufführte. Die Bühnenshow der 23 auftretenden Jungschützen war wie gewohnt phänomenal.
Das Urgestein der Gimborner Jungschützen: Der Jungschützenführer Ulrich Potthoff
Ein besonderer Dank galt Katja Lüdenbach-Rixgens, David Potthoff und Olli Mülling für die Unterstützung bei der Choreografie. Für das sensationelle Outfit und die Kostüme waren Bärbel Riedel, Andrea Heide, Susanne Schorde und Marlies Potthoff verantwortlich. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle noch an den Sportpalast Lindlar, der es den Jungschützen möglich machte kostenlos im Vorfeld zu diesem Event zu proben.
Die Zumba-Truppe der Gimborner Jungschützen
Beim abschließenden, großen Finale galt der Dank
noch einmal allen auftretenden Eigengewächsen
, Helfern
und Schützenbrüdern, die den Erfolg anlässlich dieses
Jubiläums möglich gemacht haben. Bis in die frühen
Morgenstunden wurde ausgelassen und fröhlich mit SAM-Tanzmusik
gefeiert. Auch SAM verstand es in gewohnt einzigartiger Art und
Weise nach fast sechsstündigem Programm keine Langeweile
aufkommen zu lassen. So war es bis zum Schluß schwer auf der
vollbesetzten Tanzfläche noch eine Lücke zu finden
.