414 Jahre Schützenfest zu Gimborn
Am vergangenen Wochenende, vom 21. bis zum 23. Juni 2024 fand erneut das Schützenfest der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft in Gimborn statt. Ein geschichtsträchtiges Fest aus mehr Gründen als im Vorfeld erwartet.
Dass die Jungschützen ihr 70-jähriges Jubiläum feiern würden, war bekannt. Schützenbrüder, die vor 70 Jahren die Jungschützenabteilung gegründet hatten, waren unter den geehrten Jubilaren und konnten auf die Anfänge der Jungschützen zurückblicken.
Zumindest intern bekannt war auch, dass der Schirmherr der Bruderschaft, Peter Freiherr von Fürstenberg, die Schirmherrschaft nach 50 Jahren an seinen Sohn Franz Egon übergeben würde. Am Sonntagabend blickte Peter auf die vergangenen Jahrzehnte zurück, ließ Revue passieren, wie er selbst die Schirmherrschaft nach dem Tod seines Vaters übernommen hatte und an wichtigen Ereignissen der Vereinsgeschichte beteiligt war. Für seine langjährige Tätigkeit wurde er mit dem Schwarzenberger Orden ausgezeichnet.
Dass der Schützenfestsonntag, üblicherweise der Höhepunkt des Festes mit feierlicher Krönung im Schlosspark, dann jedoch durch ein anderes Thema geprägt wurde, war nicht geplant.
Denn ein neues Königspaar, das zu krönen gewesen wäre, gab es nicht. Der Königsvogel war nach zwei obligatorischen Schüssen durch Schirmherrn und ehemaligen König in einer kleinen, traurigen Zeremonie wieder heruntergefahren worden, da es an Anwärtern auf die Königswürde fehlte.
Nachdem bereits in vergangenen Jahren die Suche nach Aspiranten zeitweise schwierig war, realisierte sich in diesem Jahr das, was in der Geschichte bisher nie vorgekommen war: Eine Krönung ohne neues Königspaar.
Aufgabe der geladenen Ehrengäste und des Vorsitzenden Marc Potthoff war daher nicht die Begrüßung des neuen Paares, sondern das Finden der richtigen Worte.
Marc Potthoff zeigte sich besorgt. Auch wenn das Schützenwesen nicht mehr so im Mittelpunkt stehe und hinter private Verpflichtungen und Sorgen zurücktreten müsse, dürfe der Blick für das Wesentliche, für das gemeinschaftliche Miteinander und gemeinsame Erinnerungen nicht verloren gehen.
Diese Worte bieten gleichzeitig die Möglichkeit, auf das Positive zu blicken: Ein insgesamt gelungenes Fest, wie üblich bei schönstem Wetter und besonderer Atmosphäre, vielen Gästen, jung wie alt.
Die Jungschützen hatten bereits am Freitagabend mit ihrer Summernight das Schützenfestwochenende eingeläutet. Erneut durften die “Sprinter” live aufspielen. Sie wurden in der späteren Nacht vom DJ “P2R Music” abgelöst.
Am Samstag folgte dann der Tag der Jungschützen mit dem Höhepunkt des Prinzenvogelschießens und der abendlichen Krönung. Auch im 70. Jahr der Jungschützenabteilung fanden sich begeisterte Anwärter.
Aus dem Duell zwischen Loris Börsch, Tim Erlinghagen und Lukas Klein ging letzterer als Sieger hervor und holte den Vogel mit dem 263. Schuss von der Stange. Er wurde abends gemeinsam mit seiner Prinzessin Alina Shitnikov durch Pater Manickam gekrönt, bevor anschließend im Festzelt weiter gefeiert wurde.
Auch für die jüngeren Gäste standen einige Attraktionen zur Verfügung. Neben Schießbude und Süßigkeitenbude gab es erneut die Gelegenheit, sich am Bogenschießen zu versuchen. Der Mitmachzirkus am Sonntagmittag im Festzelt erfreute sich vieler Gäste und begeisterte die Kinder.
Am Abend wurde dann teilweise die Uniform für das Public Viewing im Festzelt gegen ein Deutschlandtrikot getauscht. Nachdem die Stimmung durch das späte Tor der deutschen Mannschaft zum Ausgleich wieder aufgehellt werden konnte, übernahm die Band “SAM” für die anschließende Party.
Dies zeigt: Trotz privater Verpflichtungen und Sorgen vieler Mitglieder neben dem Vereinsleben und trotz der enormen Hürden, die in den vergangenen Vereinsjahren bewältigt werden mussten, gelingt die Organisation eines erfolgreichen Festes und die Lösung kurzfristiger Probleme nur durch den tatkräftigen Einsatz vieler Mitglieder, durch deren Gemeinschaft und Zusammenarbeit.
Ehrungen
Bronzener Verdienstorden
- Gregor Blechmann
- Luis Hagen
- Jonas Riepert
- Luca Börsch
- Till Zenses
Schwarzenberger Orden
- Peter von Fürstenberg
Ehrungen des Oberbergischen Schützenbundes
- David Potthoff (Ehrennadel in Bronze)
Jubilare
25-jährige Mitgliedschaft
- Alexander Mertens
- Sebastian Ölrich
- Sascha Schorde
- Hanjo Wandel
- Christian Schlagheck
- Sebastian Jenniches
40-jährige Mitgliedschaft
- Ulrich Dörschel
- Helmut Jenniches
- Rolf Pelzer
- Wolfgang Becker
50-jährige Mitgliedschaft
- Ralf Klaucke
- Bernd Sauermann
- Dirk Weyermann
60-jährige Mitgliedschaft
- Erwin Sauermann
65-jährige Mitgliedschaft
- Hermann Josef Becker
- Franz Josef Felder
- Gerhard König
70-jährige Mitgliedschaft
- Hans Jochen Baudach
- Franz Huppertz
- Karl Kreuzer
- Ferdi Velbecker
75-jährige Mitgliedschaft
- Alfred Voss Bergers